Samstag, 20. Februar 2016

Rezension von "Glaubenssache"



Titel: Glaubenssache: verbannt
Originaltitel: Glaubenssache: verbannt
Autor: Skye Winter
Verlag: epubli GmbH
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 438 Seiten
ISBN: 978-3737571500
Preis: 14:95 €













Inhaltsangabe

Seit dem 3. Weltkrieg leben die Menschen auf der Erde geteilt. Einige wenige haben sich hinter die Mauern der Gemeinschaften zurückgezogen und lehnen die Außenwelt und alles was damit zu tun hat, kategorisch ab. Auch Sara wächst behütet innerhalb einer solchen Gemeinschaft auf und war sich ihr Leben lang sicher, dass sie dort auch hingehört. Doch dann ändert sich plötzlich alles: Sie erfährt, dass es jemanden gibt, der sie schon ihr halbes Leben lang beobachtet. Ihre rebellische Freundin wird des Verrats überführt und Sara's Welt scheint um sie herum zusammen zu fallen.

Meine Meinung

Das Cover des Buches ist sehr schön gemacht und spiegelt den Kern der Geschichte ausgezeichnet wieder. Auch die Zitate an den Anfängen der verschiedenen Abschnitte des Buches sind eine tolle Idee.

Am Anfang dieses Buches kam ich jedoch nur schwer in die Handlung hinein. Das lag zum Teil daran, dass die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven geschrieben ist. Die dauernden Wechsel zwischen den Charakteren waren sehr gewöhnungsbedürftig und haben mich immer wieder aus der Geschichte geworfen.

Leider bin ich sehr empfindlich was Rechtschreibfehler angeht. Deswegen musste ich schon sehr die Zähne zusammenbeißen bei den vielen Rechtschreibfehlern, die sich in den Text eingeschlichen haben.

Doch ab der zweiten Hälfte des Buches ändert sich das alles. Das Tempo der Geschichte nimmt zu und plötzlich kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Mittlerweile hatte ich mich an die vielen Perspektivwechsel gewöhnt und es war so spannend, dass auch die Rechtschreibfehler nicht mehr so aufgefallen sind. Umso schlimmer, dass es mit einem riesigen Cliffhanger aufhört und man nun auf den nächsten Teil warten muss, um zu erfahren wie es weitergeht.

Die Charaktere sind schon sehr gut ausgearbeitet. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Figuren werden gut dargestellt. Skye Winter schafft es, dass man die Antagonisten aus tiefsten Herzen hasst. Was erwartet man mehr? Bei einigen Charakteren hat man im Laufe der Geschichte mehrere verschiedene Seiten zu Gesicht bekommen und ich musste meine ursprüngliche Meinung über sie ändern. Das spricht sehr für die Komplexität der Charaktere. Allerdings ist zu bemängeln, dass einige Entscheidungen der Figuren mir nicht plausibel vorkamen. Sie entsprachen nicht wirklich dem Charakter der jeweiligen Figur und ich hatte das Gefühl, dass sie einfach nur für Konflikt zwischen den Figuren sorgen sollten.

Fazit


Hat noch einige Schwierigkeiten mit Rechtschreibfehlern und Handlung. Wer aber durchhält, kommt in den Genuss einer guten Geschichte. Insgesamt ein recht guter Auftakt.
 
Der erste Teil sind eher zwei Katzen, aber die zweite Hälfte des Buches verdient auf jeden Fall drei Katzen.


Vielen Dank an Skye Winter für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.

Samstag, 12. Dezember 2015

Rezension von "Die lange Erde"



Titel: Die lange Erde
Originaltitel: The Long Earth
Autor: Terry Pratchett, Stephen Baxter
Verlag: Manhattan Verlag
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 400
ISBN: 978-3-442-54727-2
Preis: 17,99 €













Inhaltsangabe

Ein kleiner angekokelter Plastikkasten, ein paar angelötete Drähte, ein Schalter, eine Kartoffel … Als die Polizistin Monica Jansson im Jahr 2015 in den verkohlten Ruinen eines Hauses auf diese eher zweifelhafte Apparatur stößt, ahnt sie nicht, dass der Prototyp einer bahnbrechenden Erfindung vor ihr steht. Einer Erfindung, die die Geschichte der Menschheit für immer verändern wird. Denn der kleine Kasten ist ein Wechsler, mit dem es von nun an jedem möglich sein wird, mit einem kleinen Schritt in die »Lange Erde« hinauszutreten: eine unendliche Abfolge von parallelen Welten, der unseren mehr oder weniger ähnlich und von Menschen unbewohnt. Schon bald setzt auf der alten Erde ein wilder Goldrausch ein. Denn die Lange Erde birgt unendliche Möglichkeiten – und unendliche Gefahren …

Meine Meinung

Zuallererst: Dies ist kein Scheibenweltroman.
Das heißt, wer auf den typischen Humor der Scheibenwelt aus ist, wird hier nicht fündig. Im Gegensatz zu „Die dunklen Halunken“ habe ich ihn aber auch nicht vermisst.
Er wäre auch irgendwie fehl am Platz, da es in diesem Buch hauptsächlich um die Erforschung einer hypothetischen Frage geht: Was würde passieren, wenn plötzlich jeder mit einfachen Mitteln sich in einer unendlichen Anzahl von Welten bewegen könnte?

Die beiden Autoren gehen hierbei so nachvollziehbar vor, dass man bei jedem neuem Aspekt denkt: Genau so würde die Geschichte verlaufen, genau so würden die Menschen auf die lange Erde reagieren.
Immer wieder habe ich mich dabei ertappt, dass ich darüber nachgedacht habe, was ich machen würde. Würde ich mich auf eine Reise in weiter entfernte Welten begeben oder doch lieber in der Nähe der ursprünglichen Erde bleiben?

Joshua, der eigentlich der wahre Hauptcharakter ist (auch wenn er in der Inhaltsangabe gar nicht erwähnt wird), hat sich auf jeden Fall für die Erkundung der Welten entschieden. Begleitet wird er dabei von Lobgesang, dem Bewusstsein eines verstorbenen Tibeters, der nun aus Memory Cards und mobilen Einheiten besteht. Beide Charaktere sind sehr unterhaltsam. Man kann sich gut mit ihnen identifizieren und ihre unterschiedlichen Weltansichten sorgen für viele interessante Diskussionen.
Die Reise selbst ist jedoch eher langweilig. Zwischendurch gibt es immer mal wieder packende Momente, doch die meiste Zeit sitzen sie einfach nur in einem Luftschiff rum.

Neben der Geschichte um Joshua und Lobgesang gibt es noch mehrere kleinere Nebenhandlungen. Durch sie hat man die Möglichkeit die lange Erde auch aus anderen Perspektiven zu erleben und kann sich ein besseres Gesamtbild machen. Leider haben sie mich aber auch immer wieder aus der Haupthandlung herausgerissen, weil sie irgendwie gar nichts mit ihr zu tun haben. Erst als Joshua dann auf eine Person aus so einem Handlungsstrang trifft, bekommt man die Verbindung.

Abschließend möchte ich sagen, dass mir dieses Gedankenexperiment ohne die Einbindung in eine Geschichte vielleicht besser gefallen hätte. Allerdings sehe ich auch ein, dass die Handlung hilft die Reaktionen der Menschen und geschichtliche Ereignisse besser darzustellen.

Fazit


Die lange Erde ist ein faszinierendes Gedankenkonstrukt, welches von den beiden Autoren ausführlich und verständlich erforscht wird. Der eigentlichen Roman-Handlung fehlt es aber an Spannung.


Buchreihe
Band 1: Die lange Erde
Band 2: Der lange Krieg
Band 3: Der lange Mars

Dienstag, 8. Dezember 2015

Rezension von "Books & Braun - Das Zeichen des Phönix"



Titel: Books & Braun – Das Zeichen des Phönix [Bd.1]
Originaltitel: Phoenix Rising
Autor: Pip Ballantine, Tee Morris
Verlag: Egmont LYX
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3-8025-8643-9 (Taschenbuch), 978-3-8025-8913-3 (eBook)
Preis: 9,99 € (Taschenbuch), 8,99 € (eBook)









Inhaltsangabe

Eine Serie seltsamer Todesfälle erschüttert London: An den Ufern der Themse werden eine Reihe von Leichen entdeckt, denen das Blut abgezapft wurde. Eliza D. Braun, furchtlose Agentin der Krone, deren Markenzeichen ein kugelsicheres Korsett und eine besondere Vorliebe für Dynamit sind, nimmt die Ermittlungen auf. Ihr zur Seite steht der Bibliothekar Wellington Books. Gemeinsam kommen sie einer dunklen Bruderschaft auf die Spur, die ganz Großbritannien unter ihre Gewalt bringen will.

Meine Meinung

Dieses Buch hat mir von vorne bis hinten sehr gut gefallen.
Das liegt zum einen an den beiden Hauptcharakteren.
Eliza Braun ist direkt, talentiert im Nahkampf und im Umgang mit Waffen und hat die besten Sprüche drauf. Schnell stellt man sich auf ihre Seite, wenn es darum geht die vergessenen Fälle des Ministeriums wieder auszugraben und Gerechtigkeit für die Opfer zu finden.
Wellington Books ist das genaue Gegenteil von ihr. Er erfindet neue Gerätschaften, hasst Waffen und recherchiert gerne. Und er befolgt immer die Vorschriften. Jedenfalls bevor Eliza Braun ihm als Partnerin zugeteilt wurde.
Im Laufe des Buches bekommt man jedoch mit, dass er im Kampf gar nicht so unerfahren ist wie er vorgibt.
Dadurch wird die Konstellation „ein Kämpfer, ein Bücherwurm“ aufgelöst. Das finde ich gut, da dadurch beide Charaktere sich ebenbürtig sind. In der Zukunft können sie dann zusammen die Bösewichte im Kampf fertig machen (wenn Eliza irgendwann endlich von seinen geheimen Fähigkeiten erfährt).

Nicht nur als einzelne Personen gefallen sie mir gut, sondern auch zusammen. Kommen sie am Anfang nur schlecht miteinander klar, entwickeln sie sich im Verlauf des Buches zu einem richtigen Team. Und dabei knistert es zwischen den beiden ganz schön gewaltig.

Das Buch bleibt die ganze Zeit über spannend und es gibt immer wieder packende Action-Szenen, sei es ein Kampf auf einer Theaterbühne oder die Flucht aus einer feindlichen Festung.

In Szenen zwischen den Kapiteln wird neben dem Hauptfall ein weiterer Handlungsstrang aufgebaut und führt einen noch unbekannten Gegner ein. Dieser hält sich aber noch im Hintergrund. Ich bin schon gespannt, wie dieser weitergeführt wird.

Am Ende des Buches wird der Hauptfall zwar aufgelöst. Es gibt jedoch noch viele Geheimnisse, die das Warten auf den nächsten Band schwer machen.

Fazit
Dieses Buch bietet alles: Actiongeladene Spannung, verrückte Maschinen, mysteriöse Fälle und eine tolle Chemie zwischen den beiden Hauptcharakteren.


Buchreihe
Band 1: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix
Band 2: Books & Braun: Die Janus Affäre
Band 3: Dawn’s Early Light
Band 4: The Diamond Conspiracy

Freitag, 4. Dezember 2015

Rezension von "Aura - Geküsst von einem Geist"


ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier: 
Aura - Verliebt in einen Geist


Titel: Aura – Geküsst von einem Geist
Originaltitel: Generation Ghost 2 - Shift
Autor: Jeri Smith-Ready
Verlag: cbj Verlag
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 416 Seiten
ISBN: 978-3-570-40244-3 (Hardcover) / 978-3-641-13769-4 (eBook)
Preis: 12,99 € (Hardcover) / 9,99 € (eBook)











Inhaltsangabe

Logan ist in der Welt der Schatten verschwunden, ein ruheloser Geist für alle Ewigkeiten. Es gibt kein Zurück, und Aura muss an ihre Zukunft denken … vielleicht sogar mit Zach. Als sie Abschied nimmt, steht Logan jedoch wieder vor ihr – greifbarer als je zuvor, nicht als violettes Licht, sondern für kurze Zeit körperlich fassbar … küssbar! Seine Rückkehr stellt nicht nur Auras Herz auf den Kopf, sondern alles, was sie bisher über den Shift und Geister wusste. Sie muss mehr erfahren, doch dazu braucht sie die Hilfe beider Jungs …

Meine Meinung

Der zweite Band fängt genau da an, wo der Letzte aufgehört hat: Logan kommt als Schatten zurück und Aura schafft es irgendwie ihn wieder zurück in einen Geist zu verwandeln.
Und damit geht das Liebesdreieck weiter…
Versteht mich nicht falsch, Liebesdreiecke finde ich nicht nur nervig. Wenn sie richtig geschrieben werden, können sie sogar sehr spannend sein. Dafür sollten die zwei Kontrahenten sich aber wenigsten einigermaßen ebenbürtig sein. Und Logan kommt für mich einfach nicht an Zach ran. Dafür ist er zu egoistisch und will unbedingt im Rampenlicht stehen. Dabei bringt er jedoch Aura wieder ins Visier des DMPs und somit in Gefahr. Ach, und er ist tot!

Das ist jedoch ein gutes Beispiel für die Auswirkungen des Shifts. Die Post-Shifter haben nicht wirklich die Möglichkeit mit dem Tod geliebter Menschen abzuschließen. Die Toten sind für sie ja nicht wirklich weg. Der Umgang mit diesem Problem und auch dem daraus resultierendem Konflikt mit den Pre-Shiftern setzt Jeri Smith-Ready gekonnt um.

Logan legt im Verlauf des Buches immerhin ein wenig von seinem Verhalten ab und wir ein bisschen rücksichtsvoller und erwachsener.

Doch auch an der Aura-Zach-Front gibt es einige Probleme. Denn als letzter Prä-Shifter und erste Post-Shifterin könnte ihre Beziehung möglicherweise riesiges Unheil heraufbeschwören. Das daraus folgende Verhalten von Zack und Aura ist für mich nicht immer ganz nachvollziehbar. Trotzdem gibt es viele süße Momente zwischen den beiden, die alles wieder wettmachen.

Im Gegensatz zum letzten Band geht es in diesem Teil vor allem um die Gefühle und Beziehungen der einzelnen Charaktere. Streckenweise ist nicht viel passiert, was die Handlung um das Geheimnis des Shifts betrifft. Auch das DMP verhält sich die meiste Zeit sehr ruhig. Im letzten Drittel des Buches geht es dann aber richtig rund. Für meinen Geschmack hätte die Action aber auch schon früher anfangen können.

Dafür lernen wir in diesem Band endlich mehr über den Shift. Yay!
Endlich wissen wir ein bisschen mehr darüber, was Aura und Zach von den anderen unterscheidet.
Außerdem wir auch noch das Geheimnis um Auras Vater gelüftet. Hierbei war ich total überrascht und mag besonders, dass alles dadurch noch ein bisschen mystischer wird.

Insgesamt ist das Buch eine gute Fortsetzung der Reihe und ich freue mich schon auf den letzten Teil.

Fazit


Liebesdreieck hin oder her, dieses Buch geht genauso gut weiter wie das vorige. Am Anfang ist der Fokus für meinen Geschmack vielleicht zu stark auf den Beziehungen der Charaktere fixiert. Am Ende nimmt es jedoch nochmal richtig Fahrt auf und die Action beginnt!




Buchreihe
Band 2: Aura - Geküsst von einem Geist
Band 3: Shine

Dienstag, 1. Dezember 2015

Rezension von "Die Auserwählten - In der Todeszone"


ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier: 
Die Auserwählten - Im Labyrinth


Titel: Die Auserwählten – In der Todeszone [Bd.3] 
Originaltitel: The Death Core
Autor: James Dashner
Verlag: Carlsen
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 496 Seiten
ISBN:
Preis: 9,99 € (Taschenbuch)/
18,99 € (Hardcover)/ 9,99 € (eBook)











Inhaltsangabe

Der letzte Teil der nervenzerreißenden und dystopischen Trilogie "Maze Runner - Die Auserwählten".

Statt der versprochenen Freiheit steht Thomas die nächste Prüfung bevor. Mit einem operativen Eingriff soll ihm sein Gedächtnis zurückgegeben werden. Doch Thomas weiß, dass er den Wissenschaftlern von ANGST nicht trauen darf. Deshalb müssen er und seine Freunde so schnell wie möglich fliehen, hinaus in die Todeszone. In eine Welt, in der sich ein tödlicher Virus immer weiter ausbreitet. Und er muss dafür sorgen, dass ANGST ihn nicht länger manipulieren kann. Denn die grausamen Experimente müssen endlich gestoppt werden.
[Quelle: Carlsen Verlag]

Meine Meinung

Nachdem ich die anderen beiden Teile regelrecht verschlungen habe, konnte ich es gar nicht erwarten diesen Band in meine Hände zu bekommen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt wunderbar zu lesen und es bleibt bis zum Ende spannend. Allerdings haben einige Sachen dazu geführt, dass ich nach dem Lesen der letzten Seite mit einem enttäuschten Gefühl zurückgeblieben bin.

Das liegt zum einen daran, dass ich einige der Entscheidungen von Thomas nicht nachvollziehen konnte.

Nummer Eins: Ich verstehe einfach nicht warum er seine Erinnerungen nicht zurück haben möchte. Wissen ist Macht. Um WICKED* zu besiegen ist es doch nur hilfreich so viel wie möglich über die Organisation zu erfahren. Da Thomas fast sein ganzes Leben innerhalb von WICKED zugebracht hat, hätten seine Erinnerungen helfen können die Schwachstellen von WICKED aufzudecken. Thomas Befürchtung dann wieder an die Ideologie von WICKED zu glauben, finde ich nicht nachvollziehbar. Ich glaube einfach nicht, dass er durch das Wiedererlangen seiner Erinnerungen plötzlich wie Gehirngewaschen ist und alles tut was WICKED will. Dafür hat er einfach zu viel durchgemacht.

Nummer Zwei: Warum fällt es Thomas so schwer Theresa zu verzeihen? Nun gut, er dachte sie wolle ihn umbringen. Aber sie wollte ihn dadurch doch nur vor dem sicheren Tod bewahren. Wie hätte sie denn wissen sollen, dass WICKED nicht vorhatte ihn tatsächlich umzubringen.
Besonders im Kontrast zu Brendas Verrat fällt das sehr stark auf. Brenda hat immerhin wirklich für WICKED spioniert und sich dann erst später dazu entschieden, sich von WICKED loszusagen. Und darüber verliert Thomas kein einziges Wort mehr und vertraut ihr weiterhin vollkommen. Für mich ist das einfach nicht zu verstehen.

Die andere Sache ist das Ende.
Für mich fühlt es sich unfertig an. Die große Gefahr wird nicht wirklich gebannt. Die Probleme wurden nur aufgeschoben. Einen Abschluss bot das Ende mir nicht.
Auch bleiben ein paar Fragen offen, auf deren Beantwortung ich in diesem Band gehofft hatte.
Zum einen hätte ich gerne gewusst, was das für Gas in der Kammer war, in der Thomas im letzten Band von Theresa eingesperrt wurde. War der einfach nur da, um ihm seinen bevorstehenden Tod glaubwürdiger vorgaukeln zu können? Oder waren da vielleicht doch Chemikalien drin, die irgendwas in seinem Gehirn verändert haben?
Sehr interessiert hätte mich auch, nach was für Variablen WICKED eigentlich gesucht hat. Blutdruck? Gedankengänge? Verhaltensweisen? Zahlen? Gummibärchen?
Auch hätte ich gerne gewusst, wie sich nun Immune und Nicht-Immune unterscheiden.

Trotzdem war das Buch kein Reinfall. Nur im Kontrast zu den großartigen vorigen Bänden fallen die Sachen stärker auf als es sonst vielleicht der Fall wäre.
Im Epilog schafft James Dashner es dann auch nochmal, mit der Enthüllung einer neuen Information ein weiteres Mal alles wieder auf den Kopf zu stellen

*Wie ich auch schon in der vorigen Rezension anmerkte, habe ich alle Bände auf Englisch gelesen. Deswegen benutze ich auch die Bezeichnungen aus der englischen Version.

Fazit

Wie schon die vorigen Bände ist auch dieses Buch hochspannend. Allerdings fällt es Story technisch stark von seinen Vorgängern ab, da Thomas sich für mich teilweise nicht nachvollziehbar verhält.




Da dies der letzte Teil ist, ist hier mein Gesamteindruck der Reihe:

Auch wenn für mich der letzte Band etwas enttäuschend war, muss man diese Buchreihe einfach gelesen haben. Die Idee „Teenager müssen allein überleben“ ist vielleicht nicht neu, die Umsetzung ist aber grandios. Vom Anfang bis zum Ende bleibt es hochspannend. An einigen Stellen ist es für manch einen vielleicht zu blutig, trotzdem ist es kein Splatter (um mal einen Begriff aus dem Film zu benutzen). Im Fokus stehen ganz klar die Dynamik innerhalb der Gruppe und die psychologischen Auswirkungen der Situationen auf die Charaktere. Also, unbedingt Lesen!

Buchreihe
Band 1: Die Auserwählten – Im Labyrinth
Band 2: Die Auserwählten – In der Brandwüste
Band 3: Die Auserwählten – In der Todeszone