Montag, 12. Januar 2015

Rezension von "Dunkle Halunken" + Frohes neues Jahr!


Nun fast zwei Monate ist es schon her, dass ich meinen letzten Post geschrieben habe. Prüfungen und Weihnachtsstress haben mich jedoch immer wieder davon abgehalten mal wieder eine Rezension zu schreiben oder überhaupt ein Buch zu lesen. Doch mit neuem Lesefutter kann es im neuen Jahr wieder richtig losgehen. Ich wünsche euch allen ein schönes, neues Jahr und natürlich ganz viel Lesespaß!



Titel: Dunkle Halunken
Originaltitel: Dodger
Autor: Terry Pratchett
Verlag: ivi (Piper Verlag)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-492-70301-7
Preis: 19,99 €










Inhaltsangabe

London im 19. Jahrhundert: Der Straßenjunge "Dodger" rettet einer unbekannten Schönheit das Leben. Er ist fasziniert von der jungen Frau und versucht sie wiederzufinden. Bei dieser Suche bringt er ganz nebenbei noch den mörderischen Barbier "Sweeney Todd" um und wird dadurch zum Held der Stadt.

Die Kehrseite der Medaille: Von nun an wird Dodger sowohl von einem geheimnisvollen Attentäter als auch von den Angreifern auf "Simplicity" (der jungen Schönheit) gejagt.

Meine Meinung

Terry Pratchetts Scheibenwelt ist eine meiner Lieblingsbuchreihen und dabei habe ich es noch immer nicht geschafft alle Bücher davon zu lesen. Deswegen war ich restlos begeistert als ich dieses Buch entdeckt habe. Und in der Tat ist es ein unterhaltsames Buch.

Die Hauptfigur Dodger ist einfach ein Schlitzohr wie man ihn sich nur wünschen kann. Mit seinem Charme schafft er es jeden zu bezaubern, sogar die hohen Damen und Herren aus der oberen Gesellschaft sind dagegen nicht immun. Daneben kann er auch vorzüglich kämpfen und obwohl er ziemlich arm ist, hat er trotzdem noch Ehrgefühl und strebt nach Gerechtigkeit. Es macht richtig Spaß seine Verwandlung von einem Straßenjungen zu einem richtigen Gentleman, der sogar eine Audienz bei der Queen bekommt, zu verfolgen.

Ein persönlicher Pluspunkt ist auch der Zeitraum in dem die Geschichte angesiedelt ist – das viktorianische Zeitalter. Mit seinen neuartigen Maschinen, dem beginnenden Aufbruch in die Moderne und der vorherrschenden Mode übte es schon immer eine nicht geringe Faszination auf mich aus. Dabei ist Terry Pratchett hochanzurechnen, das er auch ausführlich auf die damaligen Missstände, die vielen Straßenkinder, Verarmung und Luftverschmutzung eingeht. In vielen Romanen wird dies leider häufig einfach unter den Teppich gekehrt als würde es gar nicht existieren. Besonders genossen habe ich auch die Einbindung von real existierenden Persönlichkeiten wie zum Beispiel Charles Dickens.

Am besten gefallen hat mir jedoch das Ende. Ganz in Artemis-Fowl Manier hat Dodger sich einen listigen Plan ausgedacht, um seine Widersacher auszutricksen. Dieser wurde spannend umgesetzt, wobei man schon fast dachte alles wäre verloren nur um am Ende zu erkennen, dass alles zum Plan gehörte.

Trotzdem bin ich ein wenig enttäuscht von dem Buch. Zum einen wird vor allem am Anfang eine sehr geschwollene Sprache benutzt. Das erschwert einem doch erheblich den mühelosen Einstieg ins Buch, ist aber vielleicht noch damit zu entschuldigen, dass das Buch möglichst authentisch wirken soll.
Vor allem hat mir jedoch dieser spezielle Humor aus den Scheibenwelt-Romanen gefehlt. Terry Pratchett hat einfach ein besonderes Talent dafür urkomische Situationen zu erschaffen und gängige Stereotypen auf die Schippe zu nehmen. In diesem Buch ist dies jedoch ausgeblieben oder mir einfach nicht aufgefallen.
Ich muss ehrlich sagen, dass es mir das Buch wahrscheinlich besser gefallen hätte, wenn ich seine anderen Bücher vorher noch nicht gelesen hätte.

Fazit

Eine tolle Geschichte mit charmanten Dieben, Jungfern in Nöten und einem listigen Plan in den schlammigen Tunnenl des viktorianischen Londons. Fans von Terry Pratchetts Scheibenwelt-Romanen könnten jedoch enttäuscht werden.