Freitag, 13. März 2015

Rezension von "LÙM - Zwei wie Licht und Dunkel"



Titel: LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel
Originaltitel: LÚM – Zwei wie Licht und Dunkel
Autor: Eva Siegmund
Verlag: cbt Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-16307-8
Preis: 16,99 €










Inhaltsangabe

Wenn dein Schicksal zu groß für dich scheint
In der Trümmerstadt Adeva entscheidet sich für alle 15-Jährigen in der Nacht der Mantai, welche Gabe sie haben. Ein Mal, das auf dem Handgelenk erscheint, zeigt an, ob man telepathisch kommunizieren, unsichtbar werden oder in die Zukunft sehen kann. Doch bei Meleike, deren Großmutter eine große Seherin war, zeigt sich nach der Mantai – nichts. Erst ein schreckliches Unglück bringt ihre Gabe hervor, die anders und größer ist als alles bisher. Als Meleikes Visionen ihr von einem Inferno in ihrem geliebten Adeva künden, weiß sie: Nur sie kann die Stadt retten. Und dass da jenseits der Wälder, in der technisch-kalten Welt von Lúm, jemand ist, dessen Schicksal mit ihrem untrennbar verknüpft ist …

Meine Meinung

Dieses Buch ist einfach klasse. Nach dem Lesen der Inhaltsangabe dachte ich, dass es sich hierbei um ein ganz normales Science-Fiction/ Fantasy Buch handelt, wie es momentan ja ziemlich viele gibt. Aber weit gefehlt.

Da wären zum einen die beiden Hauptcharaktere: Meleike und Flynn. Man muss einige Zeit warten, bis sie aufeinander treffen, aber dann ist die Chemie zwischen ihnen einfach wunderbar. Jeder scheint problemlos ins Innere des anderen zu sehen, obwohl sie aus sehr verschiedenen Welten kommen. Diese beiden sind einfach für einander bestimmt und zusammen können sie auch ihre übersinnlichen Kräfte steigern.

Aber was Eva Siegmund wirklich meisterhaft beherrscht, ist es den Leser auf die falsche Fährte zu führen. Eigentlich dachte ich immer, dass ich mich ziemlich gut mit dem Konzept von Storytelling auskenne. Immerhin habe ich schon viele Bücher gelesen und in den meisten habe ich ziemlich schnell erkannt, wer Dreck am Stecken hat und wer nicht. Aber in diesem Buch – Pustekuchen!
Bei jedem neuen Charakter dachte ich: „Ahh, der gehört zu den Guten!“ oder „Dem sollten Flynn und Meleike lieber nicht vertrauen.“ Doch ein paar Kapitel später stellte sich dann heraus, dass es eigentlich genau andersherum ist.
Selbst Informationen, die nur dem „alleswissenden“ Leser zugänglich sind, dem der den Überblick über alle Handlungsstränge hat, kann man nicht für bare Münzen nehmen. Denn später zeigt sich, dass es eigentlich ganz anders ist. Schon lange war ein Buch nicht mehr so spannend.

Diese Spannung wird noch dadurch gesteigert, dass Eva Siegmund nicht zimperlich mit ihren Figuren umgeht. Nicht jeder wird in letzter Sekunde vor dem drohenden Tod gerettet. Dadurch ist es am Ende tatsächlich möglich, dass nicht wie in so vielen Büchern am Ende Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Eva Siegmund ist durchaus in der Lage am Ende alle umzubringen.

Doch bei all der actiongeladenen Handlung und den schmerzvollen, sowie dramatischen Ereignissen kommt der Humor nicht zu kurz. Besonders amüsant ist der Wachmann Bob, der leider das Pech hat häufiger zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und so unfreiwillig zum Chauffeur für die Hauptcharaktere wird.

Fazit

Eine rundum gelungene Geschichte. Fantastische Charaktere in einer dystopischen Welt mit unvorhersehbaren Plottwists. Einfach ein Meisterwerk! Von wegen gute Jugendliteratur kommt nur aus der USA.