Montag, 17. November 2014

Rezension von "Chroniken der Weltensucher - Der Palast des Poseidon"

ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier:
Chroniken der Weltensucher: Die Stadt der Regenfresser 


Titel: Chroniken der Weltensucher – Der Palast des Poseidon [Bd.2]
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7855-6576-6
Preis: 17,90 €










Inhaltsangabe

Ein griechisches Frachtschiff kämpft sich durch die schwere See vor der Inselgruppe Santorin. Steuerbord leitet der Leuchtturm von Therasia den Kapitän sicher durch die tückische Meeresströmung zwischen den beiden Hauptinseln Thera und Therasia. Doch plötzlich blinkt das Leuchtfeuer nicht mehr rechts, sondern links vom Bug des Schiffes, dann wieder rechts, dann sind auf einmal zwei Lichter zu sehen. Als würden die feurigen Augen von Skylla, dem Ungeheuer, über das Meer blicken. Und dann erhebt sich ein riesiger Fangarm mit eisernen Klauen und umklammert das Schiff.
Kurz darauf ist der Frachter verschwunden. Spurlos. Wie schon etliche Schiffe zuvor, die diese Stelle kreuzten.

Nur wenige Wochen nach seiner aufsehenerregenden Rückkehr aus der Stadt der Regenfresser nimmt Carl Friedrich Donhauser, genannt Humboldt, den Auftrag an, nach den verschwundenen Schiffen zu suchen. Zu diesem Zweck chartert er das modernste Forschungsschiff seiner Zeit, die Calypso, und damit eine der aufregendsten Erfindungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts: die erste Bathysphäre der Welt, eine Tauchkugel, die es möglich macht, sich mehrere Stunden unter Wasser aufzuhalten. Aber dann müssen Humboldt und seine Gefährten viel länger unter der Wasseroberfläche bleiben als geplant. Mehr als 300 Meter unter dem Meer machen sie eine unglaubliche Entdeckung ...


Meine Meinung

In diesem Band geht es nicht in die Höhe, sondern in genau die andere Richtung – in die Tiefen des Meeres. Doch bevor sie dort ankommen geht es auf einer richtigen Schnitzeljagd quer über den europäischen Kontinent. Dabei treffen sie auf neue Leute, die wieder wunderbar ausgearbeitet wurden. 

Als Autor tappt man leicht in die Falle, beim zweiten Band einfach die gleiche Geschichte zu erzählen, bloß in einem anderen Kontext. Das ist hier definitiv nicht passiert. Erkennen kann man das vor allem an der Person, die die Gruppe diesmal verfolgt. Der Verfolger ist komplett verschieden von Val, er hat einen ganz anderen Hintergrund und Beweggründe. Auch seine Methoden unterscheiden sich stark von ihren.

In diesem Buch kommen noch mehr historische Personen als im ersten Teil vor. Neben Nikola Tesla trifft die Gruppe sogar auf Jules Verne höchst persönlich. Insgesamt wird die historische Geschichte der Handlung zuliebe stärker verbogen, sodass einige Erfindungen schon früher erfunden werden als tatsächlich. Es wird hier von der tatsächlichen Vergangenheit stärker abgewichen als im vorigen Band. Dafür beschäftigt Thomas Thiemeyer sich mehr mit Sagen und Mythen, und was passieren würde, wenn dieses tatsächlich wahr wären. Meiner Meinung ist es so das sowieso spannender als wenn man genau der tatsächlichen Geschichte folgen würde.

Thomas Thiemeyer ist es richtig gut gelungen die damaligen vorherrschenden Meinungen darzustellen. Wenn wir heute an Paris denken, entsteht unwillkürlich das Bild des Eiffelturmes vor unseren Augen. Für uns sind diese beiden Dinge untrennbar miteinander verbunden. Dabei ist der noch gar nicht mal so alt. Und die Menschen fanden den Eiffelturm in den ersten Jahren nach seinem Bau total hässlich und konnten es nicht erwarten bis er wieder abgerissen wurde. Neben den Pferdekutschen merkt man genau an solchen Sachen, dass man sich nicht im 21. Jahrhundert befindet.

Besonders gefallen hat mir, dass immer wieder Verbindungen zu Dingen aus dem ersten Band hergestellt werden. Erinnert ihr euch noch, dass Oskar kurz vor der Abreise in „Die Stadt der Regenfresser“ zusammengeschlagen wurde? In diesem Buch gerät Oskar wieder mit denselben Leuten aneinander, obwohl er nun seine Schulden bei ihnen begleichen kann. Auch das Flugschiff, welches sie am Ende ihres letzten Abenteuers geschenkt bekommen haben, wir hier weiter benutzt. Zusätzlich wird wieder das Linguaphon verwendet, um die Sprachbarrieren zu überwinden. Das die Sprachbarrieren überhaupt vorhanden sind ist schon überraschend, da ich doch das Gefühl habe, dass sie in vielen anderen Büchern einfach ignoriert werden. Das Linguaphon ist hierfür eine geniale Lösung und beweist außerdem den Erfindungsgeist von Humboldt.

Das Linguaphon wird aber nicht nur weiter benutzt, sondern auch verbessert. Schließlich kann es sogar Wilmas Laute in Sprache übersetzen. Das hilft ungemein, um mit Wilma noch besser zu kommunizieren und zeigt wie intelligent sie für einen Vogel ist. Diese geht sogar soweit, dass die Gruppe sich nur mit ihrer Hilfe aus einer ausweglosen Situation retten kann.

Am Ende erfahren wir auch endlich warum Humboldt ausgerechnet Oskar von all den Straßenjungen aufgenommen hat. Die Antwort auf diese Frage hat mich persönlich schon seit ihrer ersten Begegnung brennend interessiert. Die Auflösung wird nach meinem Gefühl in der Beziehung von zwei Personen noch für mächtig Wirbel sorgen wird.

Doch ein Geheimnis bleibt. Eliza hat kurz von einer Prophezeiung geredet, die anscheinend mit Humboldt zu tun hat. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie ihre Heimat verlassen hat, um mit ihm zu leben. Ich bin gespannt was es mit dieser Prophezeiung auf sich hat.

Fazit

U-Boote, Meeresungeheuer, die ganze Schiffen verschlingen. In diesem Band geht es runter auf den Meeresboden. Es wird die Möglichkeit erforscht was passiert, wenn alte Sagen wie Atlantis der Wirklichkeit angehören. Dabei geraten die Gefährten wieder in ein halsbrecherisches Abenteuer.




Buchreihe
Band 2: Der Palast des Poseidon
Band 3: Der gläserne Fluch
Band 4: Der Atem des Teufels
Band 5: Das Gesetz des Chronos

Freitag, 7. November 2014

Rezension von "Blue Secrets - Das Flüstern der Wellen"

ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier:


Titel: Blue Secrets – Das Flüstern der Wellen [Bd.2]
Originaltitel: Of Triton
Autor: Anna Banks
Verlag: cbt Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-30915-5
Preis: 8,99 €









Inhaltsangabe
Emmas Leben droht sich buchstäblich in den Wellen des Meeres zu verlieren. Denn ihre Mutter entpuppt sich als verloren geglaubte Königstochter der Syrena, was zugleich bedeutet, dass Emma ein Halbblut ist! Nach den Gesetzen der Ozeane ist sie damit dem Tode geweiht. Während die Rückkehr ihrer Mutter die Zwietracht zwischen den Meeresvölkern wieder aufflammen lässt, versucht Emmas große Liebe Galen, sie um jeden Preis zu schützen und ihr Geheimnis zu hüten. Doch Emma weiß, dass sie die Syrena retten kann – nur dazu muss sie ihr wahres Wesen enthüllen ...

Meine Meinung

Der letzte Band hat uns mit einem großen Cliffhanger zurückgelassen. Emmas Mutter ist Nalia! Das Buch startet nur wenige Stunden nach den Ereignissen am Ende von „Blue Secrets – Der Kuss des Meeres“, doch die Situation hat sich vollkommen verändert. Aufgrund eines Missverständnisses kommt es zu einer wilden Verfolgungsjagd, die jedoch rechtzeitig beendet wird, bevor sie zu langatmig wird.

Endlich erfahren wir auch, was nun bei der Explosion der Mine wirklich passiert ist. Ich persönlich hätte mir etwas Spektakuläreres vorgestellt. Immerhin haben sich durch diesen Vorfall die beiden Königreiche entzweit. Anderseits ist es wieder ironisch, dass ein kleines Missverständnis einen so großen Einfluss hatte.
Eine Frage bleibt jedoch: warum hat Emmas Mutter nicht schon vorher erkannt, dass Galen ein Syrena ist? Mit seiner Statur und den ungewöhnlichen violetten Augen, ist er für Eingeweihte ziemlich leicht als solcher zu erkennen.

Doch durch Nalias Rückkehr kommt es im Meer zu neuen Problemen. War Jagen im vorigen Band nur im Hintergrund tätig, schlägt er nun erst richtig zu. Dass Nalia so lange an Land gelebt hat, gibt ihm die Möglichkeit die Untertanen gegen die königlichen Familien aufzuhetzen. Und das tut er so geschickt, dass man nur staunen kann wie leicht er immer mehr Syrena um sich scharen kann. Irgendwie gelingt es ihm selbst eindeutige Beweise gegen ihn zu seinen Gunsten zu verdrehen.

Ging es für Emma und Galen im ersten Band vorrangig darum, Emma das Leben einer Syrena zu zeigen, sind sie nun damit konfrontiert, dass Emma ein Halbblut ist und damit eigentlich gesetzlich verboten. Doch Galen ist das egal und setzt alles daran sie zu seiner offiziellen Gefährtin zu machen. Er ist sogar bereit das Meer hinter sich zu lassen und für immer an Land zu leben, nur um sie nicht zu verlieren. Doch obwohl Emma sich das wünscht, weiß sie wie sehr ihm sein Volk am Herzen liegt, ja liebt diese Eigenschaft sogar an ihm. Deswegen ermutigt sie ihn dafür zu kämpfen beides zu bekommen. Entgegen meiner Erwartung bleibt ihre Beziehung das ganze Buch über stark und es gibt keine Anzeichen von Trennung. Diese beiden sind wirklich füreinander geschaffen.

Zusätzlich lernen wir die Nebencharaktere ein bisschen besser kennen. Während Grom im vorigen Band nur am Rande vorkam, spielt er hier eine sehr viel wichtigere Rolle. Im Gegensatz zu seinem Bruder geht er sehr viel sorgfältiger an Dinge heran und versucht einen Streit mit logischen Argumenten zu lösen. Ich freue mich sehr für ihn, dass sein Leiden nun ein Ende hat und er Nalia wieder zurückbekommen hat.

Auch von Rayna und Toraf lernen wir etwas andere Seiten kann. Die vorlaute Rayna kann durchaus auch nachdenklich sein und hinter Torafs Fassade des Witzboldes befindet sich ein ernsthafter Kern, der um seine Liebsten besorgt ist.

In diesem Band lernen wir auch Emmas Großvater kennen, König Antonis. Von ihm war ich sofort restlos begeistert. Er ist von nichts von seiner Meinung abzubringen und ist genauso stur wie Emma. Er heißt Emma in der königlichen Familie willkommen, obwohl sie als Halbblut von vielen abgelehnt wird. Zudem strahlt er selbst in einem gepunkteten Bademantel Autorität aus und bringt die anderen dazu seinen Befehlen zu gehorchen.

Insgesamt hat das Buch ein schnelleres Tempo als, der vorige Band. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass alles in einer viel kürzeren Zeit passiert.

Leider geht die Geschichte nicht für alle gut aus. Trotz des eigentlich leichten und humorvollen Grundtons des Buches, schafft Anna Banks auch in diesem Band wieder einige Momente, die mich traurig zurücklassen. Das Ende selbst fühlt sich schon wie der endgültige Abschluss der Reihe an: alle losen Enden sind verbunden und es gibt keine dringenden Probleme, die noch gelöst werden müssen. Deswegen bin ich umso gespannter, wie es im dritten Band weitergeht.

Fazit

Eine humorvolle Geschichte, mit einigen traurigen Momenten. In diesem Band müssen Emma und Galen sich gegen äußere Anfeindungen behaupten. Zusätzlich bekommt man in einen tieferen Einblick in die einzelnen Charaktere. 



Buchreihe
Band 2: Blue Secrets: Das Flüstern der Wellen

Montag, 27. Oktober 2014

Rezension von "Von der Nacht verzaubert"



Titel: Von der Nacht verzaubert
Originaltitel: Die for me
Autor: Amy Plum
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7855-8055-4
Preis: 8,95 € (Taschenbuch) 18,95 € (Hardcover)









Inhaltsangabe

Als Kate Merciers Eltern bei einem tragischen Unfall sterben, zieht sie zusammen mit ihrer Schwester Georgia zu den Großeltern nach Paris. Jede versucht auf ihre eigene Weise, ihr altes Leben und ihre schmerzvollen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Während Georgia sich in das Nachtleben stürzt, sucht Kate Zuflucht in ihren Büchern – bis sie eines Tages Vincent trifft, der es schafft, ihren Schutzpanzer zu durchbrechen. Bei Spaziergängen entlang der Seine und durch die spätsommerlichen Gassen von Paris beginnt Kate, sich in ihn zu verlieben – nur um kurze Zeit später zu erfahren, dass Vincent ein Revenant ist. Die Liebe der beiden steht unter einem schlechten Stern: Vincent und seine Freunde sind in einen jahrhundertealten Kampf gegen eine Gruppe rachsüchtiger Revenants verstrickt. Schnell begreift Kate, dass ihr Leben niemals wieder sicher sein wird, wenn sie ihrem Herzen folgt.
[Quelle: Loewe Verlag]


Quelle: LitVideo Trailerdatenbank

Meine Meinung

Mit diesem Buch ist Amy Plum das Kunststück gelungen tatsächlich etwas ganz Neues zu erfinden. Vampire und Werwölfe, ja selbst Feen, gibt es heutzutage in hundert verschiedenen Varianten. Dies stört mich zwar nicht, denn eine gute Geschichte, bleibt eine gute Geschichte – auch wenn es sie so ähnlich schon gibt. Doch mit den Revenants kommt man in den einzigartigen Genuss, in eine Welt abzutauchen, deren Regeln man nicht schon vorher irgendwie kennt.

Ich als Leser kann mich immer schnell auf diese neuen Welten einlassen. Ich selber bringe mich dadurch aber ja auch nicht in Gefahr.
Für Kate ist das sehr viel schwerer. Oberflächlich gesehen ist sie eigentlich die typische Heldin für einen Jugend Fantasy Roman: sie findet sich selbst nicht sonderlich hübsch und vergräbt ihre Nase lieber in einem Buch, als auf eine Party zu gehen. Dazu kommt aber noch ihre sehr schwermütige Seite. Der Verlust ihrer Eltern ist immer noch sehr frisch und sie gräbt sich in ihrer Trauer ein. Als sie in diesem Zustand mit der Welt der Revenants konfrontiert wird, ist sie überfordert und läuft erstmal weg. Das ist durchaus eine realistische Reaktion, wenn das ganze Weltbild von einem auf den Kopf gestellt wird. Am Ende merkt man aber, dass sie keineswegs feige ist und auch eine kämpferische Seite hat.

Bei der Begegnung von Vince und Kate hat man einen typischen Liebe-auf-den-ersten-Blick Moment. Vincent ist aber auch ein Traumtyp. Er sieht umwerfend aus, kann gut mit Schwertern kämpfen und versucht alles um Kate glücklich zu machen. Seine dunklere Seite, die es angeblich geben soll, wurde bisher nur angedeutet. Für mich ist sie noch nicht richtig rüber gekommen. 
Stattdessen kam er für mich eher als ein melancholischer Charakter rüber. Erst durch Kate scheint er wieder an Lebensfreude zurückzugewinnen. Dies ist übrigens auch andersherum der Fall.

Insgesamt ist die Stimmung des ganzen Buches eher düster. Das liegt sicherlich auch daran, dass Kates Gedanken nach dem Tod ihrer Eltern nicht unbedingt fröhlich sind. Hinzu kommt, dass man immer wieder mit dem Tod und Verlustängsten konfrontiert wird.

Nach dem Zuschlagen des Buches bleibt das Gefühl, dass das noch die Ruhe vor dem Sturm war. Es scheint mir als wäre alles was bis jetzt geschehen ist nur das Vorspiel – das der richtige Gegenspieler erst noch kommen wird. Und wenn man bedenkt wie schwer der Endkampf in diesem Buch war, kommt noch einiges auf Kate und die Revenants zu.

Außerdem glaube ich, dass der Großvater von Kate einiges über die Revenants zu wissen scheint. Einige Andeutungen weisen doch ziemlich deutlich darauf hin. Mal sehen was daraus wird.
Schließlich muss ich gestehen, dass ich Jules irgendwie lieber mag als Vincent. Und er scheint ernsthafte Gefühle für Kate zu entwickeln. Doch ich bezweifle sehr, dass er gegen Vince eine Chance hat. Die Liebe zwischen Vince und Kate ist einfach in jedem einzelnen Wort spürbar. Ihre Hingebung für einander ist wirklich alles umgreifend. Die beiden haben sich entschieden und das wird sich sicherlich auch nicht mehr ändern.

Fazit

Vor der Kulisse von Paris spielt sich eine mystische Liebesgeschichte ab. Der berührende Auftakt einer neuen Trilogie mit einer ganz neuen Art übernatürlicher Wesen.



Buchreihe
Band 1: Von der Nacht verzaubert
Band 2: Vom Mondlicht berührt
Band 2.5: Von Träumen entführt
Band 3: Von den Sternen geküsst

Montag, 20. Oktober 2014

Rezension von "Chroniken der Weltensucher - Die Stadt der Regenfresser"



Titel: Chroniken der Weltensucher – Die Stadt der Regenfresser [Bd. 1]
Autor: Thomas Thiemeyer
Verlag: Loewe
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-7855-7409-6
Preis: 9,95 € (Taschenbuch)










Inhaltsangabe
Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel.
Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht.
Und eine kleine Truppe von Abenteurern aus der alten Welt, zu allem entschlossen.

Dies ist die Geschichte des Carl Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nannte. Zusammen mit seinen Gefährten bereiste er die letzten noch nicht erforschten Orte der Erde. Er entdeckte vergessene Völker, schloss Freundschaften mit den fremdartigsten Geschöpfen, hob unvorstellbare Schätze und erlebte die haarsträubendsten Abenteuer. Viele seiner Entdeckungen und Erfindungen gehören noch heute zu unserem täglichen Leben. Warum er aber selbst in Vergessenheit geriet, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.


Meine Meinung

Erst einmal muss ich sagen, dass ich das Cover total schön finde. Die Zeichnung ist wunderschön gezeichnet und mit den Zahnrädern drum herum, weiß man gleich: In diesem Buch wird man viele fantastische Erfindungen finden.

Die Figur auf dem Cover bildet meiner Meinung nach Oskar ab, der irgendwie der Hauptcharakter ist. Zwar liest man manchmal auch etwas aus der Perspektive von anderen Figuren, aber die meiste Zeit erlebt man alles aus Oskars Sicht.
Ursprünglich ein Dieb mit einer Vorliebe für Abenteuergeschichten findet er sich plötzlich in einem wirklichen Abenteuer wieder. Er ist derjenige, der für uns all die dringenden Fragen über die Welt der  Forscher und Entdecker stellt. Im Gegensatz zu den anderen Charakteren ist er viel vorsichtiger. Er möchte neben dem Entdecken von unglaublichen Dingen vor allem eins tun, nämlich überleben und heil wieder nach Hause kommen.

Ganz im Gegensatz zu Humboldt. Denn Humboldt ist ein Entdecker durch und durch. Für ihn ist es am wichtigsten neues Wissen zu erlangen. Dabei ist es manchmal nebensächlich in was für eine Gefahr er sich und seine Gefährten begibt. Zum Glück hat er sich zahlreiches Wissen angeeignet und ist auch kein schlechter Kämpfer. 

Begleitet wird er von seiner Nichte Charlotte und dem Kiwi Wilma. Anfangs findet Oskar sie noch hochnäsig und herablassend. Doch mit der Zeit findet er sie immer weniger unerträglich…
In vielen Dingen ähnelt sie ihrem Onkel. Zum einen will sie fremde Länder bereisen. Zum anderen liest sie eigentlich nur Sachbücher, was für Oskar völlig unverständlich ist. 

Vervollständigt wird die Reisegruppe noch durch Eliza. Sie ist eine Art Voodoo-Zauberin und kann Gefahren erspüren und kann manchmal die Gedanken anderer Personen auffangen. Dies ist den Abenteurer das ein oder andere Mal eine wirklich große Hilfe. Durch Eliza bekommt das Buch zusätzlich einen Hauch Übernatürliches.

Zu einem richtigen Abenteuerroman gehören natürlich auch die Suche nach einem geheimen Ort und die Verfolgung geheimer Hinweisen. In diesem Band wird nach einer geheimen Inkastadt gesucht. Hierbei mischt Thomas Thiemeyer Fiktion mit tatsächlichen Fakten so gekonnt, dass ich nach dem Zuschlagen des Buches das Gefühl hatte, dass es diese Stadt wirklich geben könnte. Selbst der Grund, warum niemand sie bisher gefunden hat, ist durchaus plausibel. 
 Zusätzlich gibt es noch ein gegnerisches Team, was die ganze Reise zu einem ausgewachsenen Wettrennen macht. Die Spannung der Story wird hierbei noch mal richtig angehoben. 

Ein Entdecker, ein Dieb, eine junge Dame, eine Zauberin und ein Kiwi. Ich bin mir sicher, noch nie gab es eine merkwürdigere Truppe, die sich aufmachte um die letzten Geheimnisse der Welt zu entdecken. Mal sehen was sie noch so alles für Abenteuer bestehen werden.

Fazit

Geschickt verwebt Thomas Thiemeyer historische Fakten mit Fiktion. Ein klassischer Abenteuerroman ganz im Stile von Jules Verne.


Buchreihe
Band 1: Die Stadt der Regenfresser
Band 3: Der gläserne Fluch
Band 4: Der Atem des Teufels
Band 5: Das Gesetz des Chronos

Sonntag, 12. Oktober 2014

Rezension von "Twin Souls - Die Rebellin"


ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier:
Twin Souls - Die Verbotene [Bd.1] 


Titel: Twin Souls – Die Rebellin [Bd.2]
Originaltitel: Once we were
Autor: Kat Zhang
Verlag: cbt Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-30910-0
Preis: 8,99 €










Inhaltsangabe

Addie und Eva sind entkommen. Mit der Hilfe eines Untergrundnetzwerks konnten sie aus der Spezialklinik fliehen, die Hybriden die rezessive Seele entfernt. Nun sind sie zwar in Sicherheit, aber müssen sie sich ab jetzt für immer verstecken? Addie und Eva wollen der Welt zeigen, dass auch Hybride das Recht auf Freiheit haben, und schließen sich einer kleinen Gruppe von Rebellen an. Doch während Eva mit ihrer neu gewonnen Handlungsfreiheit voll in den Plänen der Gruppe aufgeht, zieht Addie sich immer weiter zurück – und das Band zwischen ihnen droht zu zerreißen …

Meine Meinung


„Twin Souls – Die Rebellin“ setzt ungefähr zwei Monate nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Die Euphorie über ihre Flucht ist verklungen und da sie auch nicht die Wohnung verlassen dürfen, in der sie sich verstecken, setzt so langsam der Lagerkoller bei ihnen ein. 

Dies ändert sich alles, als sie weitere Mitglieder des Widerstandes treffen. Denn einige wollen nicht mehr untätig rumsitzen, während sie auf Anweisungen von ihrem Anführer Peter warten. Stattdessen planen sie eigenen Aktionen, um andere Hybride zu retten. Doch mit der Zeit werden ihre Mittel immer drastischer. Und hier wird ein zentrales Thema angesprochen: Heiligt der Zweck die Mittel? Darf man den Tod einiger in Kauf nehmen, wenn dadurch alle anderen Menschen ein besseres Leben führen können? Hier legt das eigentliche Problem. Denn man muss stark darauf achten nicht selber zu den Monstern zu werden, die man bekämpfen will.

Damit müssen sich auch Eva und Addie auseinandersetzen. Eva ist voller Tatendrang und will endlich etwas bewegen. Etwaige Zweifel, ob die Methoden der Gruppe dafür richtig sind, schiebt sie einfach zu Seite. Doch zum Ende hin werden diese immer größer. Addie steht allem etwas skeptischer gegenüber, lässt Eva aber für sie beide entscheiden. Doch dann stellt sie Nachforschungen an und als sie Eva davon mitteilt, entscheiden sie sich doch noch das Richtige zu tun.

Neben ihrem Ziel den anderen Hybriden zu helfen, müssen Eva und Addie sich mit der neuen Situation auseinandersetzen. Eva kann nun auch wieder die Kontrolle über den Körper übernehmen und beide müssen sich diesen nun teilen. Erschwert wird dies zusätzlich durch Evas Gefühle für Ryan, die Addie aber nicht teilt. Die Lösung für ihr Problem scheint gefunden zu sein, als sie erfahren, dass sie sich selbst verschwinden lassen können, sodass der andere allein im Körper ist. Das führt dazu, dass sie das erste Mal alleine in ihrem Leben sind. Das führt dazu, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen und praktisch ein paralleles Leben führen. Dies scheint hauptsächlich Evas Schuld zu sein. Denn durch ihre neu gewonnene Freiheit scheint sie Addie ganz vergessen zu haben und Addie zieht sich verletzt immer weiter von ihr zurück. Erst als Eva in einer für sie unangenehmen Situation wiederkommt, wird ihr klar wie stark sie nur auf sich konzentriert war und Addies Gefühle ganz außer Acht gelassen hatte. Schließlich können sich beide doch noch einander vergeben.

Während ich im ersten Teil die zwei Persönlichkeiten der anderen Figuren noch nicht unterscheiden konnte, hat sich dies nun geändert. Durch Evas Beschreibungen konnte ich nun tatsächlich in dem Verhalten der Personen Unterschiede erkennen und es war nicht einfach nur die gleiche Person mit einem anderen Namen.

Besonders bei Ryan und Devon ist dieser Unterschied deutlicher zu Tage getreten. Hatte man im ersten Buch vor allem mit Ryan zu tun, taucht diesmal auch Devon häufiger auf. Dabei erkennt man, dass er sehr in sich gekehrt ist und kaum etwas nach außen hin preisgibt. Zudem ist er sehr viel misstrauischer als Devon. Ryan hingegen ist freundlicher und auch kontaktfreudiger. Ich kann gut verstehen warum Eva ihn so gerne mag.

In der Widerstandsgruppe befindet sich auch Henri, der aus den Hybridländern kommt. Durch ihn erfährt man endlich wie es auf der Welt wirklich aussieht. Man bekommt endlich einen Eindruck davon in was für einem Universum Eva und Addie leben.

Leider teilt „Twin Souls – Die Rebellin“ das Schicksal vieler zweiter Bände. Die Charaktere wurden im ersten Band eingeführt, doch der Endkampf ist erst im dritten Teil der Trilogie. Dieses Buch fühlt sich daher ein bisschen an wie eine lange Vorbereitung auf den letzten Teil. Dies liegt zum einen daran, dass die eigentlichen Gegner in dieser Reihe bis zum Ende gar nicht in Erscheinung treten. Dabei handelt besonders Jenson sehr unerwartet, wodurch er für mich gar nicht mehr wie der wirkliche Bösewicht wirkt.

Doch die Zeit bis zum dritten Buch wird gut genutzt. Die Beziehung zwischen Eva und Addie wird genauer erforscht, ihre Persönlichkeiten werden weiterentwickelt und neue Charaktere eingeführt.
Ein bisschen Action ist durch die Aktionen des Widerstandes und deren Konsequenzen aber auch drin. Die richtige Konfrontation liegt jedoch noch vor Eva, Addie und ihren Freunden. Und sie wird kommen. Das verspricht uns auf jeden Fall das Ende.

Fazit

„Twin Souls – Die Rebellin“ kann nicht ganz an seinen Vorgänger heranreichen. Im Gegensatz zum ersten Band gibt es keine richtige Konfrontation mit den „Bösen“. Stattdessen wird mehr auf die Dynamik innerhalb des Widerstandes eingegangen. Kat Zhang beschreibt jedoch die Belastungen, die Evas und Addies Beziehung unter den neuen Bedingungen aushalten muss.


Buchreihe
Band 2: Twin Souls – Die Rebellin
Band 3: Echoes of us