Sonntag, 12. Oktober 2014

Rezension von "Twin Souls - Die Rebellin"


ACHTUNG!!! Dies ist nicht der erste Band der Reihe, Spoiler sind also unvermeidbar. Wenn du nicht zu den Leuten gehörst, die sowieso zur letzten Seite vorblättern, solltest du jetzt aufhören zu lesen.
Zum ersten Teil dieser Reihe kommst du hier:
Twin Souls - Die Verbotene [Bd.1] 


Titel: Twin Souls – Die Rebellin [Bd.2]
Originaltitel: Once we were
Autor: Kat Zhang
Verlag: cbt Verlag
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-570-30910-0
Preis: 8,99 €










Inhaltsangabe

Addie und Eva sind entkommen. Mit der Hilfe eines Untergrundnetzwerks konnten sie aus der Spezialklinik fliehen, die Hybriden die rezessive Seele entfernt. Nun sind sie zwar in Sicherheit, aber müssen sie sich ab jetzt für immer verstecken? Addie und Eva wollen der Welt zeigen, dass auch Hybride das Recht auf Freiheit haben, und schließen sich einer kleinen Gruppe von Rebellen an. Doch während Eva mit ihrer neu gewonnen Handlungsfreiheit voll in den Plänen der Gruppe aufgeht, zieht Addie sich immer weiter zurück – und das Band zwischen ihnen droht zu zerreißen …

Meine Meinung


„Twin Souls – Die Rebellin“ setzt ungefähr zwei Monate nach den Ereignissen des ersten Bandes an. Die Euphorie über ihre Flucht ist verklungen und da sie auch nicht die Wohnung verlassen dürfen, in der sie sich verstecken, setzt so langsam der Lagerkoller bei ihnen ein. 

Dies ändert sich alles, als sie weitere Mitglieder des Widerstandes treffen. Denn einige wollen nicht mehr untätig rumsitzen, während sie auf Anweisungen von ihrem Anführer Peter warten. Stattdessen planen sie eigenen Aktionen, um andere Hybride zu retten. Doch mit der Zeit werden ihre Mittel immer drastischer. Und hier wird ein zentrales Thema angesprochen: Heiligt der Zweck die Mittel? Darf man den Tod einiger in Kauf nehmen, wenn dadurch alle anderen Menschen ein besseres Leben führen können? Hier legt das eigentliche Problem. Denn man muss stark darauf achten nicht selber zu den Monstern zu werden, die man bekämpfen will.

Damit müssen sich auch Eva und Addie auseinandersetzen. Eva ist voller Tatendrang und will endlich etwas bewegen. Etwaige Zweifel, ob die Methoden der Gruppe dafür richtig sind, schiebt sie einfach zu Seite. Doch zum Ende hin werden diese immer größer. Addie steht allem etwas skeptischer gegenüber, lässt Eva aber für sie beide entscheiden. Doch dann stellt sie Nachforschungen an und als sie Eva davon mitteilt, entscheiden sie sich doch noch das Richtige zu tun.

Neben ihrem Ziel den anderen Hybriden zu helfen, müssen Eva und Addie sich mit der neuen Situation auseinandersetzen. Eva kann nun auch wieder die Kontrolle über den Körper übernehmen und beide müssen sich diesen nun teilen. Erschwert wird dies zusätzlich durch Evas Gefühle für Ryan, die Addie aber nicht teilt. Die Lösung für ihr Problem scheint gefunden zu sein, als sie erfahren, dass sie sich selbst verschwinden lassen können, sodass der andere allein im Körper ist. Das führt dazu, dass sie das erste Mal alleine in ihrem Leben sind. Das führt dazu, dass sie sich immer weiter voneinander entfernen und praktisch ein paralleles Leben führen. Dies scheint hauptsächlich Evas Schuld zu sein. Denn durch ihre neu gewonnene Freiheit scheint sie Addie ganz vergessen zu haben und Addie zieht sich verletzt immer weiter von ihr zurück. Erst als Eva in einer für sie unangenehmen Situation wiederkommt, wird ihr klar wie stark sie nur auf sich konzentriert war und Addies Gefühle ganz außer Acht gelassen hatte. Schließlich können sich beide doch noch einander vergeben.

Während ich im ersten Teil die zwei Persönlichkeiten der anderen Figuren noch nicht unterscheiden konnte, hat sich dies nun geändert. Durch Evas Beschreibungen konnte ich nun tatsächlich in dem Verhalten der Personen Unterschiede erkennen und es war nicht einfach nur die gleiche Person mit einem anderen Namen.

Besonders bei Ryan und Devon ist dieser Unterschied deutlicher zu Tage getreten. Hatte man im ersten Buch vor allem mit Ryan zu tun, taucht diesmal auch Devon häufiger auf. Dabei erkennt man, dass er sehr in sich gekehrt ist und kaum etwas nach außen hin preisgibt. Zudem ist er sehr viel misstrauischer als Devon. Ryan hingegen ist freundlicher und auch kontaktfreudiger. Ich kann gut verstehen warum Eva ihn so gerne mag.

In der Widerstandsgruppe befindet sich auch Henri, der aus den Hybridländern kommt. Durch ihn erfährt man endlich wie es auf der Welt wirklich aussieht. Man bekommt endlich einen Eindruck davon in was für einem Universum Eva und Addie leben.

Leider teilt „Twin Souls – Die Rebellin“ das Schicksal vieler zweiter Bände. Die Charaktere wurden im ersten Band eingeführt, doch der Endkampf ist erst im dritten Teil der Trilogie. Dieses Buch fühlt sich daher ein bisschen an wie eine lange Vorbereitung auf den letzten Teil. Dies liegt zum einen daran, dass die eigentlichen Gegner in dieser Reihe bis zum Ende gar nicht in Erscheinung treten. Dabei handelt besonders Jenson sehr unerwartet, wodurch er für mich gar nicht mehr wie der wirkliche Bösewicht wirkt.

Doch die Zeit bis zum dritten Buch wird gut genutzt. Die Beziehung zwischen Eva und Addie wird genauer erforscht, ihre Persönlichkeiten werden weiterentwickelt und neue Charaktere eingeführt.
Ein bisschen Action ist durch die Aktionen des Widerstandes und deren Konsequenzen aber auch drin. Die richtige Konfrontation liegt jedoch noch vor Eva, Addie und ihren Freunden. Und sie wird kommen. Das verspricht uns auf jeden Fall das Ende.

Fazit

„Twin Souls – Die Rebellin“ kann nicht ganz an seinen Vorgänger heranreichen. Im Gegensatz zum ersten Band gibt es keine richtige Konfrontation mit den „Bösen“. Stattdessen wird mehr auf die Dynamik innerhalb des Widerstandes eingegangen. Kat Zhang beschreibt jedoch die Belastungen, die Evas und Addies Beziehung unter den neuen Bedingungen aushalten muss.


Buchreihe
Band 2: Twin Souls – Die Rebellin
Band 3: Echoes of us

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