Mittwoch, 1. Juli 2015

Rezension von "Passagier 23"



Titel: Passagier 23
Originaltitel: Passagier 23
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer
Sprache: Deutsch
Seitenzahl: 432 Seiten
ISBN: 978-3-426-19919-0 (Hardcover) / 978-3-426-51017-9 (Taschenbuch) / 978-3-426-42569-5 (eBook)
Preis: 19,99 € (Hardcover) / 9,99 € (Taschenbuch) / 14,99 € (eBook)









Inhaltsangabe

Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...

Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.

Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm...
[Quelle: trailerdatenbank.de]

Meine Meinung

23 – das ist die ungefähre Schätzung wie viele Leute pro Jahr auf Kreuzfahrten verschwinden. Sei es, weil sie betrunken über die Reling fallen, Selbstmord begehen oder einem Verbrechen zum Opfer fallen. Denn für die beiden letzten Teile ist so ein Kreuzfahrtschiff der perfekte Ort. Die riesigen Schiffe sind wie eigene kleine Städte, doch bei einem Problem kann man nicht einfach die Polizei rufen. Wenn der Selbstmörder über Bord springt oder der Mörder die Leiche ins Meer wirft, ist es eigentlich unmöglich den Körper jemals wieder zu finden. Selbst wenn das Schiff sofort anfängt zu bremsen, ist es schon Meilen vom eigentlichen Tatort entfernt, bis es endlich zum Stillstand kommt. Meistens dauert es jedoch Stunden bis überhaupt auffällt, dass eine Person verschwunden ist. Keine guten Voraussetzungen um ein Verbrechen aufzuklären. 

Martin Schwartz muss das in „Passagier 23“ am eigenen Leib erfahren. Bis auf ein unscharfes Überwachungsvideo gibt es keine Hinweise auf das Verschwinden seiner Frau und seinem Sohn. Die Schiffsbesatzung weigert sich mit ihm zu reden und das wieder aufgetauchte Mädchen ist so traumatisiert, dass sie nur wirres Zeug redet. Zusätzlich wird er von der Reederei unter Druck gesetzt alles bis zum Einlaufen in den nächsten Hafen aufzuklären oder sie lassen das Mädchen wieder verschwinden um eine Skandal zu verhindern. Das nenn ich mal skrupellos.
Als wäre das nicht genug verschwindet plötzlich ein weiteres Mädchen.

Es erinnert ein bisschen an „Mord im Orientexpress“ nur tausendmal größer. Das Schiff befindet sich mitten im Meer, es gibt keine Möglichkeit es irgendwie zu verlassen – der Täter muss sich irgendwo auf dem Schiff befinden! Aber es ist so riesig, dass die Jagd auf den Täter der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleicht.

Die Spannung in diesem Buch ist wirklich permanent unglaublich hoch. Je weiter man in der Geschichte voran schreitet, desto gefährlicher wird es auch für Martin Schwartz selber. Nicht nur einmal kommt er nur knapp mit dem Leben davon.
Auch über die einzelnen Personen erfährt man Stück für Stück etwas mehr. Dabei kommen so dunkle Geheimnisse ans Licht, dass ich nur noch schockiert da sitzen konnte. Hier hat wirklich keiner auch nur annähernd eine weiße Weste.

Bis zum Ende bleibt das Buch unvorhersehbar. Zwischendurch habe ich immer wieder geglaubt, dass ich alles durchschaut hätte, doch dann passierte etwas was meine ganzen Theorien alle über den Haufen geworfen hat. Auch als das Verbrechen scheinbar aufgedeckt ist und alles vorbei ist, kommt es noch mal zu einigen unerwarteten Überraschungen, die alles in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ja selbst im Epilog kommt es noch zu einer unerwarteten Wendung.

Ich bin von diesem Buch restlos begeistert und konnte es kaum aus der Hand legen. Merkwürdigerweise hatte ich danach irgendwie Lust mal wieder eine Kreuzfahrt zu machen.

Fazit
 
Dieser Thriller fesselt einen von der ersten Seite an. Gemeinsam mit dem Protagonisten taucht man in den Bauch eines Luxusdampfers hinab und gleichzeitig in unvorstellbare menschliche Abgründe. Dieses Buch sollte man nicht mit auf eine Kreuzfahrt nehmen.


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