Montag, 4. August 2014

Rezension von "Böses Blut"



Titel: Böses Blut 
Autor: Rhiannon Lassiter 
Verlag: Fischer Schatzinsel 
Sprache: Deutsch 
ISBN: 978-3-596-80803-8 
Preis: 8,95 €












Inhaltsangabe

Seit zwei Jahren sind John und Katherine und Catriona und Roley nun schon Geschwister. Trotzdem kommen sie noch immer nicht miteinander klar. Das wird auch nicht besser als sie in den Ferien in das Landhaus der verstorbenen Mutter von Katherine und John fahren. Doch dort geschehen unheimliche Dinge und im benachbarten Wald stoßen sie auf Kreaturen, die es eigentlich nur in der Phantasie gibt.

Meine Meinung

Schon beim ersten Blick auf das Buch kann man erkennen, dass es in diesem Buch nicht um Zuckerwatte und rosa Einhörner geht. Das rot und schwarz des Covers unterstreicht sehr schön die düstere Stimmung, die im gesamten Buch vorherrscht. Sehr schön finde ich, dass die Seiten des Buches mit demselben Motiv wie auf dem Umschlag verziert sind.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und der Lesefluss wird nicht durch zu lange Beschreibungen der Umgebung aufgehalten. Trotzdem ist es ausführlich genug, sodass man sich das halb verfallene Landhaus und den undurchdringlichen Wald gut vorstellen kann.

Besonders gut ist es ihr gelungen, im Leser das Gefühl zu wecken, dass die Charaktere am besten sofort verschwinden sollten. Puppen, die plötzlich von ganz allein an anderen Stellen auftauchen und Bücher in denen alle Namen der guten Figuren durchgestrichen sind, sind nur einige der vielen gruseligen Vorkommnisse. Bis zum Ende wird diese Spannung immer weiter effektiv gesteigert.

Die Charaktere in „Böses Blut“ sind sehr verschieden und auf keinen Fall nur oberflächlich gezeichnet. Während John und Roley von Anfang an sympathisch rüberkommen, präsentiert sich Catriona als streitsüchtig und gehässig. Besonders auf Katherine hat sie es abgesehen und sucht jede Möglichkeit sie zu verletzen. Doch mit der Zunahme des Grauens, bröckelt ihre selbstsichere Fassade und man erkennt, dass sie selbst am meisten Angst hat. Sehr toll fand ich von Rhiannon Lassiter, dass Catriona nicht allein für den  Streit mit Katherine verantwortlich ist. Denn auch Katherine macht keine Anstalten Catriona entgegenzukommen und ist sogar bereit viel weiter als Catriona zu gehen, um zu bekommen was sie will.

Einer der wenige Punkte, die mir an dem Buch nicht gefallen haben, ist der häufige Wechsel der Erzählperspektive. Zwar bekommt man dadurch einen Einblick in die Köpfe von mehreren Figuren. Aber an manchen Stellen weiß man nicht genau aus welcher Sichtweise man nun das Geschehen beobachtet. Auch wird dabei häufiger der Ort gleich mitgewechselt, wodurch ich mich aus der Handlung gerissen fühlte.

Auch das Beenden der Grauen am Ende des Buches war für meinen Geschmack doch ein bisschen zu einfach.

Mir hat sehr gefallen, wie Rhiannon Lassiter immer wieder das Thema Namen in ihrem Buch aufgreift. Angefangen mit dem Streit von Katherine und Catriona, wer sich denn nun Kat bzw. Cat nennen darf, bis hin zu Catrionas Meinung, dass John ein verschwendeter Name ist. Sie erforscht sehr genau in wie fern die Persönlichkeit vom eigenem Namen mitbestimmt wird und was passiert, wenn dieser einfach ausgelöscht wird.

Fazit

Rhiannon Lassiter schafft es, in alltäglichen Situationen das unbestimmte Entsetzen zu wecken, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Die Spannung wird bis zum Ende gesteigert, sodass einem selbst an einem sonnigen Tag ein kalter Schauer über den Rücken läuft.
 

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